Trotz Blitz kein Donnerwetter: Spezielles Blitzschutzkonzept verhindert, dass Wetterstationen selbst dem Wetter zum Opfer fallen
Damit wir heute schon wissen, wie morgen das Wetter wird, ist deutschlandweit ein ganzes Netz von Wetterstationen im Einsatz. Vor allem auf Bergspitzen sammeln die Sensoren trotz Wind, Regen und Schnee ihre Daten. Problematisch wird das bei Gewitter, denn die Sensoren in dieser exponierten Lage ziehen Blitze an – und die gibt es ab 1.000 Metern Höhe deutlich häufiger. Um die empfindlichen Geräte seines jüngsten Projekts auf dem Wendelstein zu schützen, griff Deutschlands führender Ausrüster von Wetterstationen, Thies Clima, deshalb zu einem besonderen Blitz- und Überspannungsschutz. Das Konzept der Echterdinger Leutron GmbH basiert auf der Bündelung der Sicherungsmaßnahmen an einem zentralen Punkt und hat sich an anderen blitzgefährdeten Standorten bereits bewährt.
„Wir hörten schon während der Planung, dass es auf dem Wendelstein oft blitzt“, berichtet Diplom-Ingenieur Stefan Helten von Thies Clima. Der 1.838 Meter hohe Berg in den bayerischen Alpen ragt weit aus dem umgebenden Gebirgsmassiv heraus und ist damit das bevorzugte Ziel der Gewitter, die hier aus dem Zusammenprall warmer Luft aus dem Süden mit kühleren Nordwinden entstehen. Für eine Wetterstation eigentlich die ideale Position, weshalb auf dem Wendelstein auch schon seit 1804 Wetterbeobachtungen gemacht werden und der Deutsche Wetterdienst seit 1957 eine eigene Wetterwarte auf dem Gipfel unterhält. Für die hochsensiblen Messanlagen, die an der neu gebauten Station künftig Daten für ein Forschungsinstitut sammeln sollen, ist die Lage inmitten der Gewitter-fronten allerdings eher ungünstig.